
Reifeprüfung Grünland – Den richtigen Schnittzeitpunkt finden

Der richtige Schnittzeitpunkt ist entscheidend für eine hervorragende Grassilage-Qualität. Einen ersten Hinweis auf die Reifeentwicklung der Gräser gibt die Grünlandtemperatursumme. Bei Überschreiten einer Summe von 200 Grad ist der nachhaltige Vegetationsbeginn erreicht. 2020 wurde dieser Wert auf Gut Hülsenberg bereits Anfang März erreicht. Dies deutet auf eine sehr frühe Grünlandentwicklung hin.
Um den optimalen Schnitttermin noch genauer einschätzen zu können, führt SCHAUMANN in diesem Jahr eine Schnittreifeprüfung auf repräsentativen Flächen von Gut Hülsenberg am Standort Wahlstedt durch. Nur wenn die Gräser sich im optimalen Rohfaserbereich befinden, können Sie proteinreiche und hochverdauliche Silagen erzeugen.
Die Gräser der drei Probe-Flächen:
- GREENSTAR AF1 TETRA : 100 % Welsches Weidelgras
- GREENSTAR STRUKTUR: 85 % sanftblättriger Rohrschwingel, 15 % Deutsches Weidelgras
- Dauergrünland mit Deutschem Weidelgras als Leitgras
Die neuesten Entwicklungen finden Sie wöchentlich auf dieser Seite.
Das Ergebnis der Reifeprüfung
Mit dem zweiten Schnitt endet die Reifeprüfung im Grünland. Die Abreife der drei unterschiedlichen Bestände wurde 12 Wochen lang begleitet, analysiert und interpretiert. Hier finden Sie eine Zusammenfassung:
Der erste Schnitt
Durch kalte Nächte und wenig Niederschlag benötigte der erste Schnitt verhältnismäßig lange, um die Schnittreife zu erreichen. Abschließend wurde er mit durchschnittlich 22,4 % Rohfaser, 18,9 % Zucker und 12,2 % Protein je kg TM eingebracht. Der niedrige Proteingehalt (Zielwert sind 17-18 % je kg TM) könnte darauf hinweisen, dass der vorhandene Stickstoff durch die Trockenheit nicht vollständig nutzbar war. BONSILAGE FIT G war hier das optimale Siliermittel, um den höheren Zuckergehalt zu nutzen und ihn während des Silierens in Propylenglykol umzuwandeln.
Abreife der Gräser
Um zeigen zu können, wie sich ein Grasbestand nach dem Schnitttermin weiterentwickelt, wurden kleine Teilflächen in den Beständen nicht gemäht. Diese Gräser zeigten sich ca. 10 Tage nach dem Mähen mit kompletter Ähre bzw. Rispe. Die Qualitäten der Frischgrasproben hatten sich zu diesem Zeitpunkt deutlich verschlechtert. So war der durchschnittliche Rohfasergehalt auf 27,7 % je kg TM gestiegen und der Energiegehalt um durchschnittlich 0,8 MJ NEL je kg TM gesunken. Aus diesem Material könnte nur noch eine minderwertige Silage hergestellt werden. Die vorangeschrittene Reife lässt die Anforderungen an die Häcksellänge und Verdichtung steigen, da die Gäreigenschaften sich mit der Abreife des Bestands verschlechtern. Der Rückgang des durchschnittlichen Energiegehaltes um 0,8 MJ NEL je kg TM würde bedeuten, dass ca. 0,4 Liter Milch je kg TM weniger aus dieser Grassilage gemolken werden könnten. Außerdem würden die deutlich höheren Rohfasergehalte, den Pansen füllen und damit die Gesamt-Futteraufnahme senken. Dadurch würde die Milchleistung weiter sinken.
Der zweite Schnitt
Nach dem ersten Schnitt wurden alle Flächen mit ca. 70 kg N und 40 kg K2O mineralisch gedüngt. Nach der Düngergabe stieg der durchschnittliche Proteingehalt bis zum zweiten Schnitt von 12,2 % auf 17,5 % während der durchschnittliche Zuckergehalt von 18,9 auf 11,5 % sank. Die Entwicklung des GREENSTAR AF1 TETRA-Bestandes zeigt, dass dieser den verfügbaren Stickstoff gut ausgenutzt hat. Die GREENSTAR STRUKTUR-Bestände haben den eingesetzten Stickstoff am besten verwertet. Aus einem kg Stickstoff wurden über beide Schnitte 7 kg Rohprotein auf Basis der Trockenmasse-Erträge gebildet.
Der zweite Schnitt wurde mit durchschnittlich 24,5 % Rohfaser, 8,9 % Zucker und 17,8 % Protein je kg TM gemäht. Aufgrund des geringen Zuckergehalts wurde BONSILAGE PLUS eingesetzt. Dieses Siliermittel bewirkt eine sichere pH-Wert-Absenkung und ausreichende Gärsäurebildung.
Fazit der Reifeprüfung
Durch unsere detaillierte Analyse können die Wechselbeziehungen zwischen den wichtigsten Fütterungsparametern grafisch dargestellt werden. Darstellung 1 zeigt die Entwicklung des durchschnittlichen Zuckergehaltes zu dem durchschnittlichen Rohfasergehalt. Anhand dieser Parameter lässt sich der optimale Schnittzeitpunkt aufzeigen. In der Darstellung ist die Entwicklung der beiden Inhaltsstoffe der 5-jährigen GREENSTAR STRUKTUR-Fläche und im Dauergrünland zu sehen. Da es sich bei dem GREENSTAR AF1 TETRA-Bestand um eine Zwischenfruchtmischung handelt, ist diese hier nicht ausgewertet. Der Anstieg des Rohfasergehaltes bewirkt das Absinken des Zuckergehaltes. Beide zusammen in der richtigen Höhe definieren den optimalen Schnitttermin. Ein zu hoher Zuckergehalt würde ebenso wie ein zu geringer Rohfasergehalt zu eingeschränkter Gärqualität und nicht wiederkäuergerechten Silagen führen.
Darstellung 2 zeigt sehr deutlich die Abhängigkeit des Energie- und Rohproteingehalts vom Rohfasergehalt. Im Laufe der Reifeprüfung im Grünland ist der durchschnittliche Rohfasergehalt der Dauerbestände von ca. 12 % auf über 30 % angestiegen. Im gleichen Zeitraum ist der Energiegehalt um über 15 % gesunken. Noch stärker war der negative Einfluss der Rohfaser auf den Rohproteingehalt. Hier lässt sich ein Rückgang von über 40 % nachweisen.
Der richtige Schnittzeitpunkt hilft hervorragendes Grundfutter einzufahren und so beim Protein- sowie Energiezukauf zu sparen. Dies entlastet zusätzlich die Stoffstrombilanz. Vor diesem Hintergrund ist der Einsatz von BONSILAGE-Siliermitteln noch bedeutender. Das BONSILAGE-Produktprogramm bietet für jedes Ausgangs-Siliergut die optimale Lösung, um eine hochwertige Silage zu erstellen und die Inhaltsstoffe Ihres Bestandes bestmöglich zu nutzen. Die Gräser Mischung GREENSTAR STRUKTUR sichert durch ihr ausgeprägtes Wurzelwerk auch bei Trockenheit sichere Erträge und gute Inhaltsstoffe.
10. Juni 2020 - Vorbereitung auf den 2. Schnitt
Die Bestände sind erneut nahezu schnittreif. Auch die Wetteraussichten versprechen für die 25. Kalenderwoche stabile Silierbedingungen.
Die Analyseergebnisse der Reifeprüfung im Grünland werden von den ISF- und SCHAUMANN-Fachleuten hinterfragt, bevor sie veröffentlicht werden. Wenn die Ergebnisse nicht durch Umwelteinflüsse oder andere Ereignisse erklärbar sind, werden sie nicht verwendet. Auf die Milchsäurebakterien (MSB) auf der Pflanze trifft das in dieser Analyse zu. Der Gehalt an vorhandenen MSB lag sehr viel niedriger als er, bedingt durch die Temperaturen und Wetterlagen der letzten Tage, hätte sein müssen. Aus diesem Grund sind in dieser Auswertung keine Ergebnisse für die Milchsäurebakterien auf der Pflanze angegeben.
Die BONSILAGE-Siliermittel verfügen über speziell selektierte Milchsäurebakterienstämme, die auf den Pflanzen in geringer Anzahl vorkommen. Durch den Rohfasergehalt (Ø 23 %) mit dem niedrigen Zuckergehalt (Ø 12 %) wird im zweiten Schnitt auf Gut Hülsenberg BONSILAGE PLUS eingesetzt.
8. Juni 2020 - Vorbereitung für den zweiten Schnitt
Genau 21 Tage nach dem ersten Schnitt sind die Bestände fast schnittreif. Daher wird jetzt der neue Aufwuchs beprobt. Der GREENSTAR STRUKTUR-Bestand wirkt mit 26 % Rohfaser je kg TM leicht überständig. Er spiegelt aber nicht den Abreifestand aller Flächen auf Gut Hülsenberg wieder. Um aus den unterschiedlichen Reifeständen eine hochwertige Silage zu erzeugen, wird der 2. Schnitt in der 25. KW geplant.
Nach dem ersten Schnitt wurden alle Flächen mit ca. 70 kg N und 40 kg K2O mineralisch gedüngt. Die Proteingehalte lassen vermuten, dass der Stickstoff gut umgesetzt wurde. Die Zuckergehalte sind noch auf einem guten Niveau. Die nächsten Tage zeigen, wie sich diese weiter entwickeln. Abhängig von den Gehalten wird dann auch das passende BONSILAGE-Siliermittel ausgewählt.
27. Mai 2020 - Weitere Reifeentwicklung
Rückblickend waren die Grünland-Entwicklungen zum ersten Schnitt 2020 sehr zögerlich. Vom Start des Grünlandwachstums (Grünland-Temperatursumme 200 °C) in der ersten März Dekade bis zum Schnitttermin hat es mehr als 70 Tage gedauert. Besonders die anhaltenden Nachtfröste haben die Grünlandentwicklung zum ersten Schnitt ausgebremst. Damit wir die Reifeentwicklung der Gräser auch nach dem ersten Schnitt weiter verfolgen können, haben wir beim Mähen in jedem Bestand eine kleine Fläche ausgelassen. Diese Gräser werden weiter beprobt, um die Auswirkungen eines späteren Schnitttermins darstellen zu können.
Seit dem ersten Schnitt am 19.05.2020 ist der Rohfasergehalt von durchschnittlich 22,4 % auf ca. 25 % je kg TM gestiegen. Der durchschnittliche Energiegehalt ist um 0,5 MJ je kg TM gesunken. Bei allen Gräsern zeigen sich jetzt die Ähren bzw. Rispen. Durch die engmaschigen Analysen lassen sich die Reifeentwicklungen der Gräser gut verdeutlichen. So ist der Zusammenhang zwischen dem zunehmenden Rohfasergehalt und dem gleichzeitig abnehmendem Zuckergehalt gut ersichtlich. Ein Zuckergehalt über 10 % in der TM ist wichtig für eine gute Silierung und die richtige Gärsäurebildung. Seit dem ersten Schnitt hat sich der durchschnittliche Zuckergehalt der drei Flächen bereits um fast 28 % verringert.
Die Silierung mit diesem Material ist natürlich weiterhin möglich, bringt aber auch weitere Herausforderungen mit sich. Jetzt ist vermehrt auf eine gute Verdichtung und das richtige BONSILAGE-Siliermittel zu achten. Zusätzlich muss der gesunkene Energiegehalt später in der Fütterung ausgeglichen werden.
18. Mai 2020 - Der 1. Schnitt
Nach den Niederschlägen in der letzten Woche sind die Bestände abgetrocknet und nun gut befahrbar. Jetzt wird der Rohfaserzuwachs durch zügiges Ernten gestoppt und eine schnelle pH-Wert-Absenkung durch den Einsatz von Siliermitteln ermöglicht.
Durch das Mähen mit Aufbereiter wird der gewünschte Trockenmassegehalt des Grases erreicht ohne zu wenden. Dem etwas höheren Rohfasergehalt wird mit einer Häcksellänge von 18 mm entgegengesteuert. So wird eine optimale Zuckerfreisetzung für den Gärprozess ermöglicht und gleichzeitig eine hohe Verdichtung gewährleistet. Zusätzlich wird BONSILAGE FIT G, ein Siliermittel aus homo-und heterofermentativen Milchsäurebakterien, eingesetzt. Dieses Siliermittel senkt den pH-Wert zu Beginn der Silierung rasch ab und sorgt bei der Entnahme für eine deutliche Erhöhung der Silagestabilität. Gleichzeitig wird im Silierprozess mit BONSILAGE FIT G wertvolles Propylenglykol gebildet, das in der Fütterung die Kuhfitness messbar erhöht.
13. Mai 2020 - 1. Schnitt verschoben
Seit der letzten Probenennahme haben die immer noch niedrigen Temperaturen kaum weiteres Massenwachstum und nur wenig Rohfaser-Veränderung zugelassen. Durch die andauernden Niederschläge wird der 1. Schnitt auf die KW 21 verschoben. Es ist wichtiger, optimale Silierbedingungen zu schaffen, auch wenn dafür eine etwas ungünstigere Zusammensetzung der Inhaltsstoffe in Kauf genommen werden muss. Durch den späteren Erntetermin wird die Befahrbarkeit der Böden gewährleistet und die Grünlandnarbe bleibt erhalten. Die Anpassung einzelner Glieder in der Silierkette gleichen höhere Rohfasergehalte, zu niedrige Zuckergehalte oder zu wenige Milchsäurebakterien auf der Pflanze aus. Das Wichtigste ist es, auf die veränderten Umstände zu reagieren: die situationsbedingte Anpassung der Häcksellänge und die Auswahl des passenden BONSILAGE-Siliermittels sind zwei Ihrer Werkzeuge, um einen hochwertigen ersten Schnitt zu erstellen.
6. Mai 2020 – Langsame Schnittreife-Entwicklung
Die Temperatursumme ist seit der letzten Probenahme nur um 8 Grad pro Tag gestiegen. Dadurch verlangsamen die Rohrschwingelbestände die Rohfaserentwicklung, während die Weidelgräser auch bei den niedrigen Temperaturen deutliche Rohfaserzuwächse pro Tag bilden. Aufgrund der Zuwächse und der Entwicklung der Inhaltsstoffe in den unterschiedlichen Beständen wird der 1. Schnitt in der 20. Kalenderwoche geplant.
Durch die wenigen Sonnenstunden und das langsame Wachstum verändern sich die Zuckergehalte der Gräser kaum. Der Einsatz eines BONSILAGE-Siliermittels mit einer Kombination aus homo- und heterofermentativen Milchsäurebakterien-Stämmen ist dringend zu empfehlen, um die geringen pflanzeneigenen Milchsäurebakterien-Gehalte auszugleichen und eine hochwertige Silage zu produzieren.
4. Mai 2020 – Deutliche Bestandsentwicklung
Die Grünlandtemperatursumme ist seit der letzten Probenahme um 10 Grad pro Tag gestiegen. Durch die gestiegenen Nachttemperaturen sind auch die natürlichen Milchsäurebakterien etwas angestiegen, aber noch sehr weit entfernt von dem angestrebten Mindestbesatz von > 100.000 MSB/g FM. Auch der Zuckergehalt geht aufgrund eingeschränkter Sonnenstunden und Wachstum der Gräser weiter zurück. Ohne den Einsatz von BONSILAGE besteht jetzt die Gefahr, dass Gärschädlinge den zur Verfügung stehenden Zucker verbrauchen und so die Gefahr der Fehlgärung enorm steigt. Unter den heutigen Voraussetzungen ist der erste Schnitt für die KW 20 eingeplant.
29. April 2020 - Regen ohne Nachtfrost
Durch die leicht gestiegenen Nachtemperaturen und die einsetzenden Niederschläge zeigen die Bestände Massenwachstum. Auch der Zuckergehalt sinkt aufgrund eingeschränkter Sonnenstunden und gleichzeitigem Wachstum der Gräser. Lediglich die pflanzeneigenen Milchsäurebakterien (MSB) sind immer noch auf einem sehr geringen Niveau und damit weit unter dem Zielwert von > 100.000 MSB/g FM. Der Einsatz eines BONSILAGE-Siliermittels mit einer Kombination aus homo- und heterofermentativen MSB ist weiterhin dringend zu empfehlen. Unter den gegenwärtigen Bedingungen empfiehlt sich der Einsatz von BONSILAGE FIT G oder BONSILAGE SPEED G.
Bei einer der unterstellten Rohfaser-Zunahme von 0,3 % pro Tag wird die Schnittreife beim Welschen Weidelgras und beim Dauergrünland erst zu Beginn der zweiten Maidekade erwartet. Die Rohschwingelbestände werden in den nächsten Tagen schnittreif. Um die unterschiedlichen Abreifen zu einem Schnittzeitpunkt zu bündeln und weiteres Massenwachstum zu erreichen, wird der erste Schnitt aller Aufwüchse in der 20. Kalenderwoche geplant. Die Rohrschwingelbestände werden dann, nach der heutigen Prognose, im Reifefenster von ca. 24 % Rohfaser geerntet.
27. April 2020 - Neues Massewachstum fehlt
Wie bei den vorherigen Probeterminen zeigen die Bestände kaum Wachstum. Durch die kalten Nachttemperaturen und die hohen Sonneneinstrahlungen am Tag sind die natürlichen Milchsäurebakterien-Gehalte sogar noch einmal gesunken. Gleichzeitig liegen durch die hohe Sonneneinstrahlung ohne Massewachstum immer noch hohe Zuckergehalte in den Frischgrasproben vor. Wie in den letzten Wochen geht die Empfehlung zu einem BONSILAGE-Siliermittel, das aus homofermentativen und heterofermentativen Milchsäurebakterien zusammengesetzt ist. Damit wird gewährleistet, dass die pH-Wert Senkung zu Beginn der Silierung aktiv unterstützt wird. Durch die gebildete Essigsäure wird die Nacherwärmungsgefahr in der Entnahmephase stark reduziert. Unter den aktuellen Bedingungen und bei entsprechenden Trockenmassegehalten ist der Einsatz von BONSILAGE FIT G und BONSILAGE SPEED G zu empfehlen.
In den nächsten Tagen sind Niederschläge und weniger Sonnenschein angesagt. Bei einer unterstellten Rohfaser-Zunahme von 0,3 % pro Tag wird die Schnittreife beim Welschen Weidelgras und beim Dauergrünland erst zu Beginn der zweiten Maidekade erwartet. Die Rohschwingelbestände hingegen sind nach der heutigen Bewertung früher schnittreif.
22. April 2020 - Geringes Massenwachstum
Seit der letzten Probennahme sind die Grünland-Temperatursummen pro Tag um über 10 °C gestiegen. Dadurch setzt jetzt ein geringes Massenwachstum ein. Die Wachstumsrückstände aus den letzten Wochen sind allerdings nicht mehr auszugleichen. Bei den nun angenommenen Rohfaser-Zuwächsen (+ 0,6 % pro Tag) wird der optimale Schnitttermin für die Rohrschwingel- und Welschen Weidelgrasbestände wahrscheinlich Anfang Mai erreicht. Durch den anmoorigen Standort sind die Dauergrünlandbestände noch etwas weiter zurück.
Die Zuckergehalte sind weiterhin sehr hoch und der natürlichen Gehalt an Milchsäurebakterien (MSB) auf der Pflanze immer noch sehr niedrig. Die nachhaltige Vermehrung der MSB beginnt erst nach drei aufeinanderfolgenden Nächten mit Temperaturen über 10 °C. Der Einsatz eines BONSILAGE-Siliermittels mit einer Kombination aus homo- und heterofermentativen Milchsäurebakterien ist dringend zu empfehlen.
20. April 2020 - Verlangsamte Reifeentwicklung
Der erste Schnitt verschiebt sich nach hinten - die kalten Nachttemperaturen der letzten Tage und die einsetzende Trockenheit verlangsamen die Reifeentwicklung und das Massenwachstum der Gräser. Dadurch verringert sich die unterstellte Rohfaser-Zunahme wieder auf 0,3 % pro Tag und die Schnittreife des Welschen Weidelgrases sowie der Rohrschwingelbestände verschiebt sich in den Mai. Die Zuckergehalte sind weiterhin auf einem hohen Niveau. Verbunden mit den immer noch sehr niedrigen natürlichen Milchsäurebakterien-Gehalten (Zielwert 100.000-150.000 MSB/g FM) besteht die Gefahr hoher Restzuckergehalte. Damit steigt ebenfalls das Nacherwärmungsrisiko der fertigen Grassilage. Der Einsatz von BONSILAGE sorgt für die notwendige pH-Wert-Senkung zu Beginn der Silierung und erhöht die Stabilität in der Entnahmephase.
Die Rohfaserwerte in unseren Gräserproben sind scheinbar rückläufig. Die kurzen Probenintervalle verdeutlichen hier sehr schön die Schwierigkeit, den richtig Schnittzeitpunkt zu finden. Natürliche Standortfaktoren wie die Nährstoff- und Wasserverfügbarkeit, die Sonneneinstrahlung und viele andere bewirken, dass sich ein Grasbestand auch auf einer Fläche unterschiedlich entwickelt. Ein anderer Probenentnahme-Ort kann daher große Auswirkung auf die Inhaltsstoffe und den errechneten Schnittzeitpunkt haben. Die Herausforderung ist, den Zeitpunkt zu finden, zu dem der Großteil des Gräserbestandes die gewünschten Qualitätsmerkmale aufweist, um die bestmögliche Silage zu erzeugen.
15. April 2020 - Einsetzende Trockenheit
Kalte Nächte und beginnende Trockenheit bremsen das Wachstum der Grünlandbestände weiter aus. Seit dem letzten Probenahmetermin am 13. April 2020 hat die Temperatursumme nur noch um 4,5 °C pro Tag zugenommen. Die Bestände stellen das Massenwachstum ein. Erschwerend kommen die fehlenden Niederschläge hinzu. Eine nahegelegene Wetterstation des Deutschen Wetterdienstes weist eine Feldkapazität in der oberen Bodenschicht von < 50 % aus. Das bedeutet, dass die oberen Schichten, Wasser nicht mehr gut binden können.
Die nächsten Tage werden darüber entscheiden, ob der erste Schnitt kurzfristig erfolgt oder ob auf einsetzendes Massenwachstum gewartet wird, falls die Nächte weiter so kalt bleiben.
13. April 2020 - Wachstum ausgebremst
Seit dem letzten Probenahmetermin hat die Temperatursumme um 8,5 °C pro Tag zugenommen. Die kalten Nächte führen dazu, dass das Grünland-Wachstum ausgebremst wird. Bei der Rohrschwingel-Fläche und dem Dauergrünland gab es kaum Ertragszuwuchs. Nur das Welsche Weidelgras zeigt trotz der kühlen Temperaturen nennenswerte Rohfaser-Zuwüchse pro Tag. Da auch in den nächsten Tagen Nachttemperaturen nahe dem Nullpunkt erwartet werden, liegen die Abreife-Prognosen bei Rohrschwingel und Dauergrünland bei 0,3 % Rohfaser-Zunahme pro Tag. Die Prognose für Welsches Weidelgras bleibt weiter bei 0,6 % Rohfaser-Zunahme pro Tag.
Es wurde außerdem wieder verstärkt Zucker in den Pflanzen eingelagert. Durch die niedrigen Milchsäurebakterien-Gehalte (Zielwert 100.000-150.000 MSB/g FM) auf den Pflanzen besteht die Gefahr, dass der Pflanzenzucker bei der Silierung nicht in Gärsäuren umgewandelt werden. Der Einsatz von BONSILAGE-Siliermitteln wird dringend empfohlen.
7. April 2020 - Hohe Massenzuwächse
Es tut sich was - Seit dem letzten Probenahme-Termin hat die Temperatursumme um fast 20 °C Grad pro Tag zugenommen. Besonders die Rohrschwingel-Flächen zeigen mit einem Anstieg der Wuchshöhe von über 7 cm pro Tag hohe Massenzuwächse. Wie erwartet, sind die Rohfasergehalte mit der einsetzenden Wärme angestiegen. Durch das starke Pflanzenwachstum sind die Zuckergehalte leicht gesunken. Sie werden jetzt in Wachstum umgesetzt. Die Proteingehalte sind seit der letzten Probennahme deutlich angestiegen. Dies ist ein Zeichen dafür, dass durch die steigenden Außentemperaturen, eine gesteigerte Mineralisierung vorherrscht. Die Abreife-Prognose zum Zielwert 22 % Rohfasergehalt in der TM wird aufgrund des verstärkten Wachstums nun mit 0,6 % Zuwachs pro Tag eingerechnet.
6. April 2020 - Geringer Milchsäurebakterienbesatz
Seit dem letzten Probenahme-Termin hat die Temperatursumme nur 6 °C Grad pro Tag zugenommen. Sie beträgt jetzt 415 °C Grad. Durch die kalten Temperaturen mit hohen Sonneneinstrahlungen sind die Rohfaser-Zuwächse weiterhin gering. Die vielen Sonnenstunden fördern allerdings die Photosynthese, wodurch die Zuckergehalte auf einem hohen Niveau bleiben. Wenn die Temperaturen in den nächsten Tagen und Wochen steigen, wird der hohe Zuckergehalt für das Wachstum der Pflanze eingesetzt.
Die Gehalte der Milchsäurebakterien (MSB) auf der Pflanze sind sehr gering. Bei diesen Gehalten besteht die Gefahr, dass für die spätere Silierung zu wenige silier-taugliche MSB vorhanden sind. Der Zielwert liegt deutlich über 100.000 bis 150.00 Milchsäurebakterien pro Gramm Frischmasse. In den nächsten Wochen werden wir die Entwicklung der Werte näher erläutern.
1. April 2020 - Geringe Rohfaserzuwüchse
Die Rohfaserzuwächse sind aufgrund der kalten Temperaturen mit hoher Sonneneinstrahlung nur sehr gering. Die Rohrschwingel-Bestände reagieren durch das beginnende Blattwachstum mit leicht sinkenden Fasergehalten. Die Zuckergehalte sind weiterhin auf einem hohen Niveau. Die Rohproteingehalte sind zwischen den geprüften Gräserarten sehr unterschiedlich. Hier zeigt sich, dass das Welsche Weidelgras den Stickstoff sehr gut verwertet.
In der nächsten Woche werden die Abreifeprognosen zum Zielwert von 22 % Rohfaser durch weitere Ergebnisse konkretisiert. Zusätzlich werden dann die Milchsäurebakterien auf der Pflanze und eine Dauergrünlandfläche mit in die Reifeprüfung einbezogen.
30. März 2020 - Hohe Zuckergehalte
Durch die kalten Temperaturen mit hoher Sonneneinstrahlung sind die Zuckergehalte in den Frischproben sehr hoch. Anhand der aktuellen Rohfasergehalte kann von einem zeitigen ersten Schnitt ausgegangen werden. In der nächsten Woche werden die Abreifeprognosen zum Zielwert von 22 % Rohfaser durch weitere Ergebnisse konkretisiert. Zusätzlich werden dann die Milchsäurebakterien auf der Pflanze und eine Dauergrünlandfläche mit in die Reifeprüfung einbezogen.
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