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Fütterungssignale in der Bullenmast

Fleckviehbulle im Stall beim Harnsaufen

Ein entscheidender Faktor bei der Beurteilung der Ration und der Rationsgestaltung bei Bullen sind Signale, die man am Tier, im Trog und auf den Spalten findet. Anders als beim Milchvieh, kann bei Bullen nicht auf tagesaktuelle Leistungs- und Inhaltsstoffdaten zurückgegriffen werden, die Hinweise auf Fütterungsfehler geben. SCHAUMANN zeigt die häufigsten anzutreffenden Fütterungs- und Bullensignale.

1. Unruhe

Neben Platz, Komfort, Licht, Wasser und Luft kann auch die Fütterung für diesen Klassiker im Bullenstall verantwortlich sein. Häufig wird eine zu scharfe Ration vermutet, wenn Unruhe im Bullenstall auftritt. Neben einem zu hohen Anteil schnell abbaubarer Kohlenhydrate, wie Weizenstärke, kann auch eine metabolische Acidose (Übersäuerung des Blutes) durch einen zu niedrigen DCAB-Wert vermehrt Unruhe verursachen. Auch in Betrieben, die die Strategie des blanken Troges verfolgen, ist dieses Signal öfter zu finden.

2. Harnsaufen

Diese „Unart“ wird häufig bei Fleckvieh beobachtet. Harnsaufen ist allerdings keine Verhaltensstörung sondern ein Anzeichen für den Mangel an schnell verfügbarem Stickstoff bzw. Rohprotein. Das häufigere Auftreten bei Fleckvieh-Bullen liegt an einem erhöhten Bedarf durch ein stärkeres Muskelwachstum, im Vergleich zu beispielsweise Holstein Friesian-Tieren. Auch Fresser sind häufig betroffen. Die Fütterung der Tiere sieht häufig eine drastische Absenkung der Rohproteingehalte, von 22 % im Milchaustauscher und 18 % in der Trocken-TMR auf dann 14 - 15 % in der Vormastmischung, vor. Die Konsequenz sind Harnsaufen sowie ein Wachstumsknick in der Entwicklung.

3. Klauenprobleme

Immer wieder kommt es in der Endmast zu Klauenproblemen und somit frühzeitigen Abgängen. Das kann an mechanischen Überbelastungen oder auch an der Fütterung liegen. Hohe Anteile strukturarmer und leicht verdaulicher Kraftfutter in der Ration führen zum Absinken des pH-Wertes im Pansen. Dadurch verändert sich das Pansenmilieu und sorgt für das Absterben der zellwandabbauenden Bakterien, die dann Histamine ausschütten. Diese Histamine bewirken unter anderem Durchblutungsstörungen bis in die kleineren Blutgefäße, beispielsweise in den Klauen und der Schwanzspitze. Das kann zu Klauenrehe, Sohlen- oder Klauengeschwüren und auch Schwanzspitzennekrosen führen.

Neben der Änderung der Ration sorgen die Lebendhefen in dem SCHAUMANN-Wirkstoff ASS-CO-FERM für Abhilfe. Auch das Spezialprodukt RINDAMIN BP ist hier ein starkes Hilfsmittel. Kommen diese Probleme nur vereinzelt vor und immer bei den bis dahin schönsten Bullen, kann die Ursache auch in der Futterselektion liegen.

4. Futterselektion

Wenn Probleme wie Klauenrehe, Schwanzspitzennekrosen und/oder Harnsaufen nur bei einzelnen Tieren auftreten oder Hektik und Unruhe bei der Futtervorlage herrscht, sind das häufig Anzeichen von Futterselektion.

Die ranghöchsten Tiere sortieren sich das Kraftfutter aus der Ration und gedeihen zunächst prächtig, während die rangniederen Tiere die „Reste“ bekommen. Anzeichen lassen sich auch in der Fellstruktur wiederfinden: Es sind in einer Gruppe Tiere mit struppigem und einige mit glänzend, glattem Fell zu finden. Auch die Kotkonsistenz ist, trotz identischer Ration auf dem Papier, sehr unterschiedlich. Es findet sich innerhalb einer Gruppe dicker und dünner Kot. Die Folge ist ein Auseinanderwachsen der Bullen und Fresser.

Bei vorliegender Futterselektion ist auch die Futteraufnahme insgesamt reduziert, denn die Ration ist kurze Zeit nach der Vorlage nicht mehr so schmackhaft und damit weniger attraktiv. Das Beste wurde bereits herausselektiert und der Anreiz zum Trog zu gehen ist geringer.

5. Schäumende Gülle

Schäumt die Gülle, liegt das an unverdaut ausgeschiedenen Nährstoffen, die dann im Güllekeller mikrobiell abgebaut werden. In diesem Fall gilt es, die Ursache für die schlechte Verwertung im Tier zu finden. Neben der absolut zu hohen Menge eines Nährstoffs je Tier und Tag kann natürlich auch eine Störung der Pansenabläufe der Grund sein. Eine stark negative RNB (ruminale Stickstoffbilanz) oder eine subakute Pansenacidose sind die häufigsten Probleme.

6. Dicker Kot und verstopfte Spalten

Verstopfte Spalten, verschmutzte Bullen und eine kaum zu pumpende Gülle kennen viele Bullenmäster. Hier ist die Rationsgestaltung bzw. die Optimierung der dNDF30 (Verdaulichkeit der Zellwände innerhalb von 30 Stunden) gefragt.

Das Kotbild spiegelt wider, wie viel unverdauliche Faser in der Ration enthalten ist. Überschreitet dieser Wert eine gewisse Marke, ist der Kot dick, die Passagerate durch den Pansen reduziert und folglich die Futteraufnahme gebremst.

Bei der Verfütterung von stark faserreichen und schlecht verdaulichen Maissilagen klagen viele Betriebe über „Elefantenhaufen“. Der SCHAUMANN-Wirkstoff RUMIVITAL b verbessert die Verdaulichkeit der NDF in mehreren Untersuchungen um bis zu 6 %. Das erhöht die Futteraufnahme und die Mastleistung spürbar. Kotauswaschen macht diese Effekte schnell und einfach in der Praxis sichtbar. Die Spalten sind frei, die Bullen sauber und die Gülle kann ohne großen Wassereinsatz gepumpt werden.