Anrufen Nachricht Beratung/Vertrieb
Erfolg im Stall
Managementtipps Rinder

Futtermischwagen – Warum die richtige Pflege und regelmäßige Check-ups so wichtig sind

Futtermischwagen

Eine gute Ration beginnt im Futtermischwagen. Genauso kann im Umkehrschluss aber auch vorhandenes Potenzial teurer Futtermittel durch eine schlechte Hygiene im Futtermischwagen herabgesetzt werden. Wichtig für eine optimale Nutzung des Futtermischwagens sind die Mischzeiten, die regelmäßige Wartung und eine ordentliche Hygiene. An jedem Tag im Jahr muss die Ration gleichmäßig auf den Futtertischen der Kühe verteilt werden. Dabei sollte die Schmackhaftigkeit und die Futteraufnahme nicht durch einen dreckigen Futtermischwagen gesenkt werden. Die hohe Belastung durch den täglichen Gebrauch fördert Verschmutzungen und Verschleiß. Deshalb ist es besonders wichtig den Mischwagen regelmäßig unter die Lupe zu nehmen.

Auf welche Punkte kommt es bei der regelmäßigen Kontrolle an?

  • Sind die Messer noch scharf genug? Dabei besonders auf die unteren Messer achten. Wenn der Messerschliff noch zu sehen ist, sind die Messer noch scharf genug. Stumpfe Messer bedeuten einen höheren Kraftstoffverbrauch und führen zu schnellerem Verschleiß der Schnecke. Um das Schnittbild der Silage nicht vollständig zu verändern, sollten nicht alle Messer gleichzeitig ausgetauscht werden.
  • Wiegt die Waage richtig und genau genug? Zur Überprüfung kann man beispielsweise einen 25 kg Sack auf den Rand des Wagens legen. Das Ergebnis darf nicht mehr als 10% abweichen
  • Hat der Mischwagen die passende Größe für die Herde? Damit gleichmäßig gemischt wird, ist es wichtig, dass die komplette Schnecke bedeckt ist. Je mehr Druck auf die Schnecke ausgeübt wird, umso besser mischt diese. Zu voll darf der Mischwagen allerdings auch nicht sein, ansonsten werden nicht alle Komponenten ausreichend durchmischt und über den Rand könnte Futter verloren gehen. Ungefähr 10 cm sollten am oberen Rand noch Platz sein, wenn der Futtermischwagen gefüllt ist. 
  • Funktionieren die Magneten noch? Diese sollten regelmäßig gesäubert werden und mit einem magnetischen Gegenstand auf ihre Funktion geprüft werden. 
  • Wie sieht es mit dem Ölstand des Getriebes aus? Ist zu wenig Öl vorhanden, muss es nachgefüllt werden. Auch die Intervalle des Ölwechsels sind zu beachten. 
  • Läuft die Zapfwelle noch ordentlich? Eine regelmäßige Schmierung beugt Störungen vor. Dabei sollte ebenfalls ein Blick auf die Lager des Mischwagens geworfen werden.
  • Ist der Reifendruck so wie er sein soll? Hierbei auf die Sollwerte des Herstellers achten. 

Während der Kontrolle ist unbedingt auf die Arbeitssicherheit zu achten! 

Wie lässt sich mit der richtigen Hygiene Schimmelbildung vermeiden?

Um Schimmelbildung zu vermeiden, ist es besonders bei nassen Rationen wichtig, den Mischwagen regelmäßig zu waschen. Eine Reinigung sollte mindestens alle 4 Wochen durchgeführt werden. Vor der Reinigung muss der Futterwagen leer und ausgeschaltet sein. Nun können mit einer Schaufel zuerst die groben Futterpartikelreste entfernt werden. Danach empfiehlt sich der Einsatz eines Hochdruckreinigers. So kann der Wagen optimal von innen und außen gewaschen werden. Die Reinigung ist ein guter Anlass, um auch die Technik des Futtermischwagens regelmäßig zu kontrollieren. 

Worauf sollte während des Befüllens geachtet werden? 

Beim Befüllen ist es wichtig, dass der Mischwagen eine waagerechte Stellung einnimmt. Somit wird gewährleistet, dass sich das Futter gleichmäßig im Wagen verteilt. 
Die Reihenfolge des Befüllens entscheidet über die Mischgenauigkeit. Dabei sollten lange und trockene Futtermittel vor  kurzen und nassen Futtermitteln kommen. Die Komponenten, die zerkleinert werden müssen, kommen zuerst in den Mischwagen. 
Kleinmengen wie Vitaminpräparate sollten nicht direkt in den Futtermischwagen gegeben werden, weil sie so nicht optimal verteilt werden. Besser ist es, diese vorher in ein Premix oder Kraftfutter einzumischen. Der optimale Trockensubstanzgehalt der fertigen Ration liegt bei 35 bis 40 %.   
Wenn alle Komponenten im Futtermischwagen sind, sollte dieser noch einmal gründlich durchmischen. Die reine Mischzeit sollte dann zwischen 5-10 Minuten betragen. 

Woran können neben der regelmäßigen Kontrolle Probleme erkannt werden?

Nicht nur am Futtermischwagen selbst kann man die funktionierenden Abläufe erkennen. Auch am Futtertisch können Schlüsse für die Qualität und Funktion des Mischwagens gezogen werden. Die Ration sollte gleichmäßig an die Kühe verteilt sein. Die Partikel sollten eine ungefähre Länge von 4-6 cm haben, ansonsten steigt die Futterselektion. 
An den Kühen selbst können ebenfalls erste Warnsignale ersichtlich werden. Wenn die Kühe ohne erklärbaren Grund eine reduzierte Futteraufnahme vorweisen oder vermehrt das Futter selektieren, sollte man sich den Futtermischwagen und den Ablauf des Mischens einmal genauer ansehen.

Fazit:

Der Futtermischwagen ist wie die Melkanlage jeden Tag im Einsatz. Genau deswegen sollte regelmäßig eine Reinigung und ein Check-Up durchgeführt werden. Die Reinigung sollte mindestens alle 4 Wochen erfolgen. Die Technik sollte mindestens einmal im Jahr kontrolliert werden. Wenn unerklärliche Probleme auftauchen, lohnt es sich, auch öfter mal den Mischwagen zu untersuchen. Eine regelmäßige und gründliche Kontrolle kann hohen Ausfallkosten vorbeugen und ist den Zeitaufwand definitiv wert.